Votum unserer Präsidentin, Barbara Dätwyler, an der Grossratssitzung vom 5. Juli 2023:
Ich spreche zu Ihnen als neue Präsidentin von personalthurgau. Ich vertrete damit die
Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der kantonalen Verwaltung, den
Lehrpersonen, Schulleitungen sowie der Spital Thurgau AG. Wie jedes Jahr nehmen auch die
eigenen Angestellten den Rechnungsabschluss und den Geschäftsbericht der Regierung mit
grossem Interesse zur Kenntnis. Spannend schon im Vorwort der Regierungspräsidentin
nachzulesen, ich zitiere:
«Die erneut hohe Kostendisziplin der ganzen kantonalen Verwaltung führte zu einer
Unterschreitung der Globalbudgets um 18.5 Mio. Franken. Die deutliche Unterschreitung der
Globalbudgets zeigt damit erneut den sorgsamen Umgang der Ämter und Betriebe mit den
ihnen durch den Grossen Rat gesprochenen finanziellen Mitteln. »
2. Zitat:
«Die kantonale Verwaltung hat im vergangenen Jahr trotz Corona-, Flüchtlings- und
Energiekrise ihre Fülle von Aufgaben und Dienstleistungen erfolgreich bewältigt. »
Dann folgt der Dank der Regierung an alle Mitarbeitenden für ihr grosses Engagement.
Papier ist äusserst geduldig, ihre Mitarbeitenden nicht.
Meine Damen und Herren beider Räte
Die Mitarbeitenden leisten ihren Beitrag, wie die beiden Zitate zeigen. Es ist Zeit, hier und jetzt
schon mal zu deponieren, dass das Personal des Kantons Thurgau die Schnauze voll hat. Ein
attraktiver Arbeitgeber ist etwas Anderes! Vorgesetzte, die sich nicht mehr zu helfen wissen,
an Grenzen stossen, weil alle Anforderungen an die Arbeitsbedingungen auf Biegen und
Brechen nicht mehr reichen, um junge Mitarbeitende zu fördern und langjährige Angestellte
zu halten. So sieht die Realität momentan aus. Den Regierungsrat scheint dies nur bedingt zu
interessieren und ein echtes Zeichen von Wertschätzung wäre, nicht schon bei ersten
Lohngesprächen zu jammern und von schwierigen Herausforderungen zum
Haushaltsgleichgewicht zu sprechen.
Die finanziellen Herausforderungen in diesem Kanton werden nur zusammen mit den
Mitarbeitenden gemeistert, nicht gegen sie! Wir brauchen dringend ein flexibles,
zeitgemässes und den umliegenden Kantonen angepasstes Lohnsystem und Lohnniveau um
neue Mitarbeitende rekrutieren und bestehende Angestellte halten und fördern zu können,
auch unterjährig. Eine gute Durchmischung von Jung und Alt sowie neuen und langjährigen
Mitarbeitenden ist wichtig! Dazu gehört selbstverständlich auch der volle Teuerungsausgleich
um die Kaufkraft zu erhalten.
Ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen jetzt endlich Taten statt Worte und einen
vernünftigen Vorschlag zur Lohnrunde im Budget 2024, der dem jährlich wiederholten Dank
und Lob auch Aus- und Nachdruck verleiht!