Beitrag in der Leuetatze 2023/4
Gestützt auf die SECO-Prognose vom Juni 2023 schlägt der Regierungsrat eine generelle
Besoldungsanpassung von 1.5 % vor. Für individuelle leistungsbezogene Lohnanpassungen
wird 1 % der Gesamtlohnsumme bereitgestellt.
Noch im Frühling, als die Sonne bereits kräftig schien und die Blumen aus der Erde schossen, erstrahlte der Kanton Thurgau nach dem erfreulichen Jahresergebnis 2022. Hoffnungsvoll stiegen wir somit in die Sozialpartnergespräche mit dem Regierungsrat ein. Fiel doch die letzte Lohnrunde nicht so toll aus wie erhofft, sollten nun die Chancen gut stehen!
Und so forderte personalthurgau den vollen Ausgleich des Kaufkraftverlusts und 2 % für individuelle Lohnerhöhungen. Begründung: Das Lohnniveau des Kanton Thurgau ist im Vergleich zu den umliegenden Kantonen zu tief. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel wird es in einigen Bereichen schwierig die Stellen mit guten Leuten zu besetzen. Oft scheitern die Rekrutierungen schlussendlich am Lohnniveau. Dies hat zur Folge, dass bestehende Mitarbeitende die viele Arbeit mit zu wenig Personal bewältigen müssen und dies bei steigender Komplexität der Aufgaben. Weiter besteht vor allem bei jüngeren und teilweise auch neueren Mitarbeitenden lohnmässig ein Nachholbedarf.
Auf den Frühling folgte der Sommer und damit die Gewittersaison. Die weltweit düsteren Prognosen sind auch im Kanton Thurgau angekommen und der Vorschlag des Regierungsrates für die Lohnrunde 2024 ergoss sich wie ein Wolkenbruch über unseren Köpfen. Vor allem auch, weil es keine Gesetzesgrundlage dafür gibt, dass ein Teil der positiven Jahresabschlüsse des Kantons, wie es der von 2022 war, für das Personal verwendet werden kann.
Alles wird teurer – die Lebensmittel, das Wohnen, Kleider, die Mobilität. An die Krankenkassenprämien darf man gar nicht denken, zumal diese bei der Ermittlung der Teuerung nicht mal berücksichtigt werden. Da reichen die 1.5 % generelle Besoldungsanpassung, SECO-Prognose hin oder her, bei weitem nicht aus!
Fakt ist, dass die Mitarbeitenden unter der Teuerung spürbar leiden und personalthurgau sich nach dem grandiosen Jahresabschluss 2022 mehr erhofft hat.