Als Interessenvertreter aller Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung hat personalthurgau die Aufgabe und Verantwortung, seine Forderungen vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation und unter Berücksichtigung der besonderen Ausgangslage des öffentlichen Arbeitgebers Kanton Thurgau abzuwägen. Trotz der wirtschaftlich teils schwierigen Lage und unter Berücksichtigung der Situation um das Corona-Virus haben wir eine Lohnsummenerhöhung von 1% gefordert, aufgeteilt in 0.4% generell und 0.6% individuell.
Aus unserer Sicht hat das Personal eine angemessene Lohnerhöhung verdient, zumal es auch in angespannten Situationen, wie sie die aktuelle Pandemie darstellt, sehr gute Arbeitsleistungen erbringt und damit für das einwandfreie Funktionieren unseres Staatsapparates einsteht. Im Weiteren haben wir gefordert, dass der jedes Jahr in der Diskussion angeführte Teuerungsvorsprung nun endlich und für immer gestrichen wird.
Inzwischen ist das Rechnungsergebnis 2020 publiziert und dieses zeigt, dass der Kanton zusammen mit den positiven Jahresabschlüssen der letzten Jahre, einiges an Spielraum für personalpolitische Massnahmen hat. So wäre es jetzt an der Zeit, die seit Jahren versprochene fünfte Ferienwoche für alle definitiv umzusetzen. personalthurgau jedenfalls wird dies anlässlich des nächsten Sozialpartnergesprächs einfordern. Ein sofortiges Zeichen der Wertschätzung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die mitgetragene Nullrunde des laufenden Jahres sowie verschiedener Kürzungen wäre, wenn die zwei zusätzlichen Tage zur Überbrückung der Weihnachtsfeiertage 2021 nicht mit Ferien oder Kompensation ausgeglichen werden müssten.
Drei Themen prägten die Diskussionsrunde an unserem Sozialpartnergespräch im Frühling. Zum einen das sich abzeichnende Rekordergebnis der Rechnung 2020, die trotz Covid-19 Massnahmen noch besser als 2019 abschliesst. Zum andern unsere Vorstellungen zur Lohnrunde 2022, welche vor allem der Nullrunde 2021, den vergangenen Sparübungen wie LÜP, HG2020 und dem ausserordentlichen Jahr 2021 geschuldet ist. Zum dritten dann Informationen zum Strategieprozess von personalthurgau, der sich infolge Corona um ein Jahr verzögert hat.
Dass das Rechnungsergebnis dann einen derartigen Rekordertragsüberschuss von knapp 100 Millionen ergeben wird, war zum Zeitpunkt des Sozialpartnergesprächs noch nicht in diesem Ausmass bekannt. Bekannt war allerdings, dass vor allem ein massiver Mehrertrag der Schweizerischen Nationalbank dafür mitverantwortlich ist. Bekannt war auch, dass das äusserst kostenbewusste Denken und Handeln der Verwaltung einen grossen Beitrag zum Rechnungserfolg beigetragen hat.
11. Mai 2021, Bruno Lüscher, Präsident personalthurgau